Klassische Homöopathie

Globuli in der Homöopathie
Globuli in der Homöopathie
Homöopathie – <a href="https://heilpraktiker-arno-kreuer.de/heilpraktiker" data-internallinksmanager029f6b8e52c="15" title="Heilpraktiker">Heilpraktiker</a> Kreuer Wernau

Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie ist eine über zweihundert Jahre alte Heilmethode, die von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann Ende des achtzehnten Jahrhunderts entwickelt wurde. Das Grundprinzip lautet: Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden. Eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, kann in stark verdünnter und potenzierter Form genau diese Symptome bei einem kranken Menschen heilen.

Die Homöopathie betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Nicht die Krankheit steht im Mittelpunkt, sondern der kranke Mensch mit seiner individuellen Konstitution, seiner Lebensgeschichte und seinen spezifischen Beschwerden. Zwei Menschen mit der gleichen schulmedizinischen Diagnose können völlig unterschiedliche homöopathische Mittel benötigen, je nachdem wie sich die Beschwerden im Einzelfall zeigen.

Die Entstehung der Homöopathie

Samuel Hahnemann war mit den drastischen Behandlungsmethoden seiner Zeit zutiefst unzufrieden. Aderlässe, Quecksilberkuren und andere heroische Therapien schadeten den Patienten oft mehr als sie halfen. Auf der Suche nach sanfteren Heilmethoden entdeckte Hahnemann das Ähnlichkeitsprinzip durch einen Selbstversuch mit Chinarinde. Er stellte fest, dass Chinarinde bei gesunden Menschen Symptome hervorrief, die denen von Wechselfieber ähnelten – jener Krankheit, gegen die Chinarinde als Heilmittel eingesetzt wurde.

Diese Beobachtung führte ihn zu systematischen Arzneimittelprüfungen an gesunden Menschen. Über vierzig Jahre sammelte Hahnemann und später seine Schüler Erfahrungen mit Hunderten von Substanzen. Die Ergebnisse dokumentierte er in seinem Hauptwerk, dem Organon der Heilkunst, und in der Reinen Arzneimittellehre. Diese Werke bilden bis heute die Grundlage der klassischen Homöopathie.

Potenzierung als zentrales Prinzip

Ein weiteres fundamentales Prinzip der Homöopathie ist die Potenzierung. Hahnemann entdeckte, dass die Heilwirkung von Substanzen durch schrittweise Verdünnung und Verschüttelung nicht etwa abnimmt, sondern zunimmt. Bei jedem Potenzierungsschritt wird die Arznei mit Wasser oder Alkohol verdünnt und anschließend durch rhythmisches Schütteln dynamisiert. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt.

Die Potenzierung dient zwei Zwecken: Zum einen werden giftige Substanzen durch die Verdünnung ungefährlich gemacht, zum anderen wird die heilende Information der Ausgangssubstanz verstärkt. In höheren Potenzen ist oft kein Molekül der Ursprungssubstanz mehr nachweisbar – dennoch zeigen homöopathische Arzneien in der Praxis Wirkung. Wie dies genau funktioniert, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt, wird aber zunehmend erforscht.

Potenzstufen in der Homöopathie

  • D-Potenzen (Dezimalpotenzen): Verdünnung im Verhältnis 1:10, oft bei akuten Beschwerden
  • C-Potenzen (Centesimalpotenzen): Verdünnung im Verhältnis 1:100, am häufigsten verwendet
  • LM-Potenzen (Quinquagintamillesimalpotenzen): Besonders sanfte Wirkung, für chronische Behandlungen
  • Hochpotenzen (ab C200): Tiefgreifende Wirkung auf emotionaler und mentaler Ebene

Die ganzheitliche Sichtweise

In der Homöopathie gibt es keine isolierten Krankheiten, sondern nur kranke Menschen. Eine Migräne ist nicht einfach ein Kopfschmerz, sondern Ausdruck einer tieferliegenden Störung im gesamten Organismus. Wo tut der Kopf weh? Wann treten die Beschwerden auf? Was macht sie besser oder schlechter? Welche Gemütsverfassung begleitet den Schmerz? All diese Informationen sind wichtig, um das passende Mittel zu finden.

Diese ganzheitliche Betrachtung entspricht unserer langjährigen Praxiserfahrung. Seit 1992 behandeln wir in Wernau Menschen mit den unterschiedlichsten Beschwerden homöopathisch. Dabei zeigt sich immer wieder, dass körperliche Symptome oft mit seelischen Belastungen, Lebensumständen oder zurückliegenden Ereignissen zusammenhängen. Die Homöopathie kann hier auf mehreren Ebenen gleichzeitig wirken und nachhaltige Heilung ermöglichen.

Homöopathie und Schulmedizin

Die Homöopathie steht nicht im Widerspruch zur Schulmedizin, sondern kann diese sinnvoll ergänzen. Bei akuten lebensbedrohlichen Zuständen ist die Schulmedizin mit ihren schnell wirkenden Interventionen unverzichtbar. Bei chronischen Erkrankungen, funktionellen Störungen und zur Stärkung der Selbstheilungskräfte bietet die Homöopathie wertvolle Möglichkeiten.

In unserer Praxis arbeiten wir bei Bedarf eng mit Ärzten zusammen. Homöopathische Behandlung kann parallel zu schulmedizinischer Therapie erfolgen. Viele unserer Patienten berichten, dass sie durch die homöopathische Behandlung ihre konventionellen Medikamente reduzieren konnten. Wichtig ist uns dabei eine offene Kommunikation und die Berücksichtigung aller therapeutischen Maßnahmen.

Wirksamkeit und Grenzen

Ob Homöopathie wirkt, ist eine viel diskutierte Frage. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Wirksamkeit umstritten, da der Wirkmechanismus nicht den Gesetzen der klassischen Physik und Chemie entspricht. Studien zeigen uneinheitliche Ergebnisse, wobei methodische Schwierigkeiten bei der Erforschung individualisierter Behandlungen eine Rolle spielen.

Unsere praktische Erfahrung über mehr als drei Jahrzehnte spricht eine andere Sprache. Wir sehen täglich, wie Menschen auf homöopathische Behandlung ansprechen – auch Säuglinge, Kinder und Tiere, bei denen ein Placebo-Effekt auszuschließen ist. Chronische Beschwerden, die jahrelang bestanden, können sich bessern oder verschwinden. Die Lebensqualität verbessert sich oft deutlich.

Dennoch hat auch die Homöopathie ihre Grenzen. Bei schweren strukturellen Schäden, fortgeschrittenen degenerativen Erkrankungen oder wenn lebenswichtige Organe bereits unwiderruflich geschädigt sind, kann die Homöopathie die verlorene Struktur nicht wiederherstellen. Sie kann aber auch hier noch unterstützend wirken, Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern.

Praxiserfahrung seit 1992: In unserer langjährigen Tätigkeit haben wir festgestellt, dass Homöopathie besonders gut wirkt bei Menschen, die offen für diese Heilmethode sind und aktiv an ihrer Gesundung mitarbeiten. Die beste Wirkung zeigt sich oft bei funktionellen Störungen, chronischen Entzündungen, psychosomatischen Beschwerden und zur Stärkung des Immunsystems.

Homöopathische Diagnostik und Mittelfindung

Die Diagnostik in der klassischen Homöopathie unterscheidet sich grundlegend von der schulmedizinischen Vorgehensweise. Während die Schulmedizin nach Krankheiten sucht und diese benennt, interessiert sich die Homöopathie für die individuelle Art und Weise, wie ein Mensch krank ist. Nicht die Diagnose steht im Mittelpunkt, sondern das persönliche Krankheitserleben mit allen körperlichen, emotionalen und mentalen Besonderheiten.

Die homöopathische Erstanamnese

Das Herzstück der homöopathischen Diagnostik ist die ausführliche Erstanamnese. Für dieses erste Gespräch nehmen wir uns in unserer Praxis mindestens eineinhalb bis zwei Stunden Zeit. Das mag lang erscheinen, ist aber notwendig, um ein vollständiges Bild des Menschen zu bekommen. Nur wenn wir Sie wirklich verstehen, können wir das passende Arzneimittel finden.

In der Anamnese fragen wir zunächst nach Ihrem aktuellen Hauptbeschwerde: Seit wann besteht sie? Wie hat sie begonnen? Was macht sie besser oder schlechter? Wie äußert sie sich genau? Dann gehen wir systematisch durch alle Körpersysteme und fragen nach früheren Erkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahmen und familiären Vorbelastungen. Auch scheinbar unwichtige Details können wichtige Hinweise liefern.

Besonders wichtig sind die sogenannten Modalitäten – also alle Faktoren, die Beschwerden verbessern oder verschlechtern. Wird Ihnen durch Wärme oder Kälte besser? Bessern sich die Symptome durch Bewegung oder Ruhe? Zu welcher Tageszeit sind die Beschwerden am stärksten? Solche Informationen helfen, die individuellen Besonderheiten Ihrer Erkrankung zu erfassen.

Die Gemütssymptome

Ein zentraler Bestandteil der homöopathischen Anamnese sind die Gemütssymptome. Hahnemann erkannte früh, dass seelische Verfassung und körperliche Beschwerden untrennbar miteinander verbunden sind. Wie ist Ihre grundsätzliche Stimmungslage? Sind Sie eher ängstlich oder mutig, gesellig oder zurückgezogen? Wie reagieren Sie auf Stress? Was sind Ihre Ängste und Sorgen?

Diese Fragen erscheinen manchem Patienten zunächst merkwürdig – was hat meine Rückenschmerz mit meiner Angst vor Gewitter zu tun? In der Homöopathie sehr viel! Denn das richtige Mittel muss zu Ihrer gesamten Persönlichkeit passen, nicht nur zu Ihrem Rückenschmerz. Die Gemütssymptome sind oft die wichtigsten Hinweise zur Mittelwahl, weil sie Ihre Individualität am deutlichsten zeigen.

Die Repertorisation

Nach der Anamnese beginnt die eigentliche Mittelsuche, die sogenannte Repertorisation. Ein Repertorium ist ein Nachschlagewerk, in dem Tausende von Symptomen und die dazugehörigen Arzneimittel verzeichnet sind. Heute verwenden wir meist computergestützte Repertorisationsprogramme, die die Arbeit erleichtern, aber die Kunstfertigkeit des Homöopathen nicht ersetzen können.

Bei der Repertorisation werden die wichtigsten und auffälligsten Symptome ausgewählt und im Repertorium nachgeschlagen. Das Programm zeigt dann, welche Arzneimittel diese Symptomenkombination abdecken. Je mehr Symptome ein Mittel abdeckt und je höher es bei den individuellen, charakteristischen Symptomen bewertet wird, desto wahrscheinlicher ist es das richtige Simile – das ähnlichste Mittel.

Anamnese

  • Ausführliches Erstgespräch
  • Aktuelle Beschwerden
  • Krankheitsgeschichte
  • Modalitäten erfassen
  • Gemütssymptome

Repertorisation

  • Symptomenauswahl
  • Computergestützte Analyse
  • Mittelvergleich
  • Arzneimittelbilder
  • Differentialdiagnose

Mittelwahl

  • Simile-Prinzip
  • Potenzwahl
  • Dosierung
  • Verlaufskontrolle
  • Anpassung

Die Arzneimittelbilder

Jedes homöopathische Mittel hat ein charakteristisches Arzneimittelbild – eine Beschreibung aller Symptome, die dieses Mittel bei gesunden Prüfern hervorgerufen hat und die es bei kranken Menschen heilen kann. Diese Arzneimittelbilder wurden über Generationen durch Arzneimittelprüfungen und klinische Erfahrung verfeinert. Sie umfassen körperliche Symptome, Gemütszustände, Modalitäten und viele weitere Details.

Ein erfahrener Homöopath kennt die wichtigsten Arzneimittelbilder aus seiner Praxis und kann oft schon während der Anamnese vermuten, welches Mittel passen könnte. Die Repertorisation bestätigt dann diese Vermutung oder bringt andere Mittel ins Spiel. Zum Schluss studieren wir die Arzneimittelbilder der in Frage kommenden Mittel und wählen dasjenige aus, das am besten zur Gesamtheit Ihrer Symptome passt.

Die Wahl der Potenz

Nachdem das passende Mittel gefunden ist, muss noch die richtige Potenz gewählt werden. Bei akuten Beschwerden verwenden wir meist niedrige bis mittlere Potenzen, die schnell wirken und häufiger wiederholt werden können. Bei chronischen Erkrankungen kommen oft höhere Potenzen zum Einsatz, die seltener gegeben werden, dafür aber tiefer und länger wirken.

Die Potenzwahl richtet sich auch nach der Ebene, auf der die Störung liegt. Körperliche Beschwerden sprechen gut auf niedrigere Potenzen an, während emotionale und mentale Symptome höhere Potenzen erfordern können. Auch die Vitalität und Reaktionsfähigkeit des Patienten spielen eine Rolle. Geschwächte Menschen erhalten oft niedrigere Potenzen, robuste Konstitutionen vertragen auch hohe Potenzen gut.

Ergänzende Diagnostik

Auch wenn die homöopathische Anamnese im Zentrum steht, ziehen wir bei Bedarf selbstverständlich auch schulmedizinische Befunde hinzu. Laborwerte, Röntgenbilder oder andere Untersuchungsergebnisse können wichtige Informationen liefern und helfen, den Krankheitsverlauf objektiv zu beurteilen. Bei unklaren Beschwerden empfehlen wir immer eine schulmedizinische Abklärung, bevor wir mit der homöopathischen Behandlung beginnen.

In unserer Praxis nutzen wir zusätzlich die Möglichkeiten der Bioresonanzdiagnostik. Diese kann Hinweise auf Belastungen geben und die Mittelwahl ergänzen. Auch die Puls- und Zungendiagnostik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin fließt bei Bedarf in unsere Beurteilung ein. Unser Ziel ist es, alle verfügbaren Informationen zu nutzen, um das bestmögliche Arzneimittel für Sie zu finden.

Wichtiger Hinweis zur Mittelwahl

Die Wahl des richtigen homöopathischen Mittels ist komplex und erfordert fundiertes Wissen und Erfahrung. Selbstbehandlung ist nur bei leichten akuten Beschwerden sinnvoll. Bei chronischen Erkrankungen oder wenn sich Beschwerden verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen erfahrenen Homöopathen aufsuchen. Eine falsch gewählte Arznei kann zwar in der Regel keinen Schaden anrichten, aber wertvolle Zeit verloren gehen.

Die Kunst der Homöopathie

Homöopathische Diagnostik und Mittelfindung sind mehr als das bloße Anwenden von Regeln. Sie sind eine Kunst, die Erfahrung, Intuition und ein tiefes Verständnis für Menschen erfordert. Jeder Patient ist einzigartig, und manchmal weist ein scheinbar nebensächliches Detail den Weg zum richtigen Mittel. Diese Feinheiten zu erkennen, entwickelt sich über Jahre der Praxis.

In unserer mehr als dreißigjährigen Tätigkeit haben wir gelernt, dass Geduld und genaues Zuhören essentiell sind. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis das Simile gefunden ist. Manche Fälle sind kompliziert, weil verschiedene Mittel in Frage kommen oder weil frühere Behandlungen das Bild überlagert haben. Dann ist es wichtig, Schritt für Schritt vorzugehen und den Verlauf sorgfältig zu beobachten.

Die homöopathische Behandlung

Nach der ausführlichen Anamnese und Mittelfindung beginnt die eigentliche homöopathische Behandlung. Diese verläuft bei jedem Patienten anders, da sie sich nach dem individuellen Krankheitsbild und Heilungsverlauf richtet. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen, wobei die meisten Patienten in unserer Praxis wegen chronischer Beschwerden kommen.

Die Erstgabe des Mittels

Nach der Erstanamnese erhalten Sie das ausgewählte homöopathische Mittel in der gewählten Potenz. Bei chronischen Erkrankungen geben wir oft eine Einzelgabe einer mittleren oder hohen Potenz. Das Mittel wird üblicherweise als Globuli eingenommen, kann aber auch als Tropfen oder Tablette verabreicht werden. Die Globuli lässt man langsam im Mund zergehen, ohne sie zu kauen oder mit Flüssigkeit nachzuspülen.

Bei der Einnahme homöopathischer Mittel sollten Sie einige Regeln beachten: Nehmen Sie das Mittel mit etwa fünfzehn Minuten Abstand zu Mahlzeiten ein. Verzichten Sie auf stark riechende Substanzen wie Menthol, Kampfer oder ätherische Öle, da diese die Wirkung beeinträchtigen können. Auch Kaffee kann bei manchen Menschen die Wirkung abschwächen. Diese Einschränkungen gelten vor allem für höhere Potenzen und während der ersten Wochen der Behandlung.

Die Erstreaktionen

Nach der Einnahme eines homöopathischen Mittels können verschiedene Reaktionen auftreten. Idealerweise bessern sich die Beschwerden kontinuierlich. Manchmal kommt es aber zunächst zu einer kurzen Erstverschlimmerung – die Symptome verstärken sich für ein bis drei Tage, bevor sie dann abklingen. Diese Erstverschlimmerung ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass das Mittel wirkt und die Selbstheilungskräfte aktiviert wurden.

Manche Patienten berichten auch von alten Symptomen, die vorübergehend wiederkehren. Dies nennt man Rückkehr alter Symptome und ist ebenfalls ein positives Zeichen. Der Organismus arbeitet sich sozusagen rückwärts durch seine Krankheitsgeschichte. Auch träume können lebhafter werden oder alte Emotionen können hochkommen. All dies sind Zeichen der Heilung, die wir genau beobachten.

Die Verlaufskontrolle

Nach der Erstgabe vereinbaren wir einen Folgetermin, meist nach vier bis sechs Wochen. Bei akuten Erkrankungen kann dieser Abstand kürzer sein. In der Verlaufskontrolle besprechen wir ausführlich, wie sich Ihre Beschwerden entwickelt haben. Haben sie sich gebessert, sind sie unverändert oder haben sie sich verschlimmert? Sind neue Symptome aufgetreten? Wie geht es Ihnen insgesamt?

Anhand dieser Informationen beurteilen wir, ob das Mittel richtig gewählt war und wie die Behandlung fortgesetzt werden soll. Bei guter Reaktion warten wir einfach ab und lassen das Mittel weiter wirken. Hat sich nichts getan, überlegen wir, ob die Potenz zu niedrig war oder ob ein anderes Mittel besser passen könnte. Bei Verschlechterung müssen wir die Situation neu bewerten und gegebenenfalls ein Antidot geben.

Heilungsverlauf nach Hering’scher Regel

Constantin Hering formulierte Gesetzmäßigkeiten des Heilungsverlaufs:

  • Heilung erfolgt von oben nach unten (Kopf vor Füßen)
  • Heilung erfolgt von innen nach außen (Organe vor Haut)
  • Heilung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Auftretens
  • Wichtige Organe heilen vor weniger wichtigen

Diese Regel hilft uns, den Heilungsverlauf zu beurteilen und zu erkennen, ob die Behandlung in die richtige Richtung geht.

Akute Erkrankungen

Bei akuten Erkrankungen wie Erkältungen, grippalen Infekten oder Verletzungen kann die Homöopathie schnell helfen. Hier verwenden wir meist niedrigere Potenzen, die häufiger wiederholt werden – teilweise mehrmals täglich. Die Mittelwahl richtet sich nach den aktuellen Symptomen. Bei Fieber mit starkem Durst und Unruhe passt ein anderes Mittel als bei Fieber mit Durstlosigkeit und Schläfrigkeit.

Akute Erkrankungen sprechen oft sehr gut auf Homöopathie an. Viele Patienten berichten, dass sie mit homöopathischen Mitteln Erkältungen schneller überstehen oder dass Verletzungen rascher heilen. Auch bei Kindern ist die Homöopathie bei akuten Beschwerden sehr beliebt, da die Mittel gut verträglich sind und keine Nebenwirkungen haben. Wichtig ist aber auch hier die richtige Mittelwahl.

Chronische Erkrankungen

Die Behandlung chronischer Erkrankungen erfordert mehr Zeit und Geduld. Hier geht es nicht nur darum, Symptome zu unterdrücken, sondern die zugrundeliegende Störung zu heilen. Je länger eine Krankheit besteht und je tiefer sie sitzt, desto länger kann die Behandlung dauern. Als Faustregel gilt: Pro Jahr der Erkrankung braucht man etwa einen Monat Behandlung. Das ist natürlich nur ein grober Richtwert.

Bei chronischen Fällen arbeiten wir oft mit Konstitutionsmitteln – Mitteln, die zur Gesamtpersönlichkeit passen und tiefgreifend wirken. Diese werden in höheren Potenzen und seltener gegeben. Zwischen den Gaben kann viel Zeit vergehen, manchmal Wochen oder Monate. In dieser Zeit beobachten wir genau, wie sich die Symptome entwickeln. Manchmal braucht es mehrere verschiedene Mittel nacheinander, um alle Ebenen der Erkrankung zu erreichen.

Begleitende Maßnahmen

Homöopathische Behandlung ersetzt nicht einen gesunden Lebensstil. Im Gegenteil: Je besser Sie für sich sorgen, desto besser kann die Homöopathie wirken. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, genug Schlaf und Stressabbau unterstützen den Heilungsprozess. Auch emotionale Ausgeglichenheit und gute soziale Beziehungen spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit.

In unserer Praxis beraten wir Sie gerne zu allen Aspekten eines gesunden Lebens. Manchmal empfehlen wir ergänzend zur Homöopathie auch andere naturheilkundliche Verfahren wie Akupunktur, Phytotherapie oder Ernährungsumstellung. Auch die Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten, Physiotherapeuten oder anderen Fachleuten kann sinnvoll sein. Unser Ziel ist immer, Sie optimal zu unterstützen.

Grenzen der Behandlung

Bei aller Begeisterung für die Homöopathie müssen wir auch ihre Grenzen erkennen. Nicht jede Krankheit lässt sich homöopathisch heilen. Bei schweren strukturellen Schäden, fortgeschrittenen degenerativen Erkrankungen oder wenn bereits Organe unwiederbringlich zerstört sind, kann auch die Homöopathie keine Wunder wirken. Sie kann aber oft noch die Lebensqualität verbessern und Beschwerden lindern.

Auch die Mitarbeit des Patienten ist wichtig. Wer seine Medikamente absetzt, ohne mit dem Arzt zu sprechen, wer seine Lebensgewohnheiten nicht ändern will oder wer keine Geduld für den Heilungsprozess aufbringt, wird mit der Homöopathie nicht glücklich werden. Homöopathie ist kein Zaubermittel, sondern ein Heilimpuls, der die Selbstheilungskräfte aktiviert. Diese brauchen Zeit, um zu wirken.

Unsere Empfehlung: Geben Sie der homöopathischen Behandlung eine faire Chance. Rechnen Sie bei chronischen Erkrankungen mit mindestens drei bis sechs Monaten Behandlungsdauer. Halten Sie sich an die Einnahmevorschriften und kommen Sie zu den Verlaufskontrollen. Teilen Sie uns alle Veränderungen mit – auch scheinbar unbedeutende. So können wir die Behandlung optimal auf Sie abstimmen und Ihre Heilung bestmöglich unterstützen.

Häufig gestellte Fragen zur Homöopathie

Wirkt Homöopathie wirklich oder ist es nur Placebo?

Diese Frage wird häufig gestellt. Aus unserer über dreißigjährigen Praxiserfahrung können wir sagen: Homöopathie wirkt. Wir sehen täglich Patienten, deren Beschwerden sich bessern – darunter auch Säuglinge und Tiere, bei denen ein Placebo-Effekt ausgeschlossen ist. Die wissenschaftliche Forschung ist noch nicht in der Lage, den Wirkmechanismus vollständig zu erklären, aber das bedeutet nicht, dass keine Wirkung vorhanden ist.

Wie lange dauert es, bis Homöopathie wirkt?

Das hängt von der Art und Dauer der Erkrankung ab. Bei akuten Beschwerden kann die Wirkung innerhalb von Minuten bis Stunden einsetzen. Bei chronischen Erkrankungen braucht der Körper mehr Zeit – oft mehrere Wochen oder Monate. Als Faustregel gilt: Je länger die Krankheit besteht, desto länger dauert auch die Heilung. Geduld ist wichtig für den Behandlungserfolg.

Kann ich Homöopathie mit meinen anderen Medikamenten kombinieren?

Ja, in den meisten Fällen ist das möglich und auch sinnvoll. Homöopathische Mittel haben keine bekannten Wechselwirkungen mit schulmedizinischen Medikamenten. Setzen Sie aber niemals eigenmächtig verordnete Medikamente ab! Wenn sich Ihr Zustand durch die homöopathische Behandlung bessert, kann Ihr Arzt gegebenenfalls die Dosierung konventioneller Medikamente reduzieren.

Hat Homöopathie Nebenwirkungen?

Homöopathische Mittel sind sehr sicher und haben praktisch keine Nebenwirkungen im klassischen Sinne. Es kann zu einer kurzen Erstverschlimmerung kommen, die aber ein positives Zeichen für die Wirksamkeit ist. Bei falscher Anwendung oder zu häufiger Wiederholung können Arzneimittelprüfungssymptome auftreten, die aber nach Absetzen des Mittels wieder verschwinden. Deshalb sollten chronische Erkrankungen nur von erfahrenen Homöopathen behandelt werden.

Was kostet eine homöopathische Behandlung?

Die Erstanamnese dauert etwa zwei Stunden und kostet bei uns zwischen einhundertfünfzig und zweihundert Euro. Folgetermine sind kürzer und entsprechend günstiger. Die homöopathischen Mittel selbst kosten meist zwischen fünf und fünfzehn Euro pro Packung. Private Krankenversicherungen und Zusatzversicherungen übernehmen oft einen Teil oder die gesamten Kosten der Behandlung.

Für welche Erkrankungen eignet sich Homöopathie besonders gut?

Homöopathie kann prinzipiell bei allen funktionellen und chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. Besonders gute Erfolge sehen wir bei Allergien, Hauterkrankungen, wiederkehrenden Infekten, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Ängsten und psychosomatischen Beschwerden. Auch zur Unterstützung bei schweren Erkrankungen und in der Kinderheilkunde ist Homöopathie sehr wertvoll. Bei akuten Notfällen ist jedoch immer zuerst die Schulmedizin gefragt.

Interessiert an homöopathischer Behandlung?

In einem ausführlichen Erstgespräch nehmen wir uns Zeit für Sie und Ihre Beschwerden. Gemeinsam finden wir das passende homöopathische Mittel für Ihre individuelle Situation.

Heilpraktiker Arno Kreuer
Silcherstraße 9
73249 Wernau
Telefon: 07153 32314

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Zusammenfassung

Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode mit über zweihundertjähriger Tradition. Sie betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele und aktiviert die Selbstheilungskräfte durch individuell gewählte, potenzierte Arzneimittel. Das Ähnlichkeitsprinzip und die sorgfältige Anamnese bilden die Grundlage der Behandlung.

In unserer Praxis in Wernau praktizieren wir seit 1992 klassische Homöopathie nach Hahnemann. Durch ausführliche Erstgespräche, präzise Repertorisation und langjährige Erfahrung finden wir das passende Simile für jeden Patienten. Die Behandlung chronischer Erkrankungen erfordert Zeit und Geduld, kann aber nachhaltige Heilung bringen.

Homöopathie ersetzt nicht die Schulmedizin, sondern ergänzt diese sinnvoll. Bei akuten Notfällen ist die schulmedizinische Versorgung unverzichtbar. Bei chronischen Beschwerden, funktionellen Störungen und zur Stärkung der Gesundheit bietet die Homöopathie wertvolle Möglichkeiten. Wir begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden.

Samuel Hahnemann ein Film von der DHU
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